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F643
Nur eine Nummer?

Am Nachmittag des 23.03.2015 erhielt ich den Anruf eines Mannes aus einem Nachbardorf: Vor seiner Haustür säße eine völlig heruntergekommene Katze. Er habe ihr schon Nassfutter gegeben, aber sie könne wohl nicht fressen. Sie versuche es, aber sie könne nichts mit dem Maul aufnehmen, das auch ganz komisch aussehe. Er habe schon beim nächstgelegenen Tierarzt angerufen, aber dort habe man ihm gesagt, dass man keine Streuner aufnehme ..........

Als ich 1 Stunde später dort war, saß die Katze bereits in einer Transportbox. Es war eine helle Schildpatt, eine sog. Glückskatze, die aber wohl in letzter Zeit alles andere als Glück hatte. Sie war völlig verschmutzt, total abgemagert und nass und dreckig ums Maul herum, was auf massive Zahnprobleme schließen ließ.

Ich fuhr mit ihr zu unserem Haupt-Tierarzt. Auf dem Weg dorthin wehte mir ständig ein übler Geruch in die Nase, den ich den ganzen Abend nicht loswurde. Beim Tierarzt mussten wir zum Glück nicht lange warten.

Bei der kurzen Allgemeinuntersuchung bestätigte sich, dass der Zustand ihrer Zähne übelst war. Die Fangzähne lagen teilweise quer im Maul, es war eine einzige Ruine - und es stank nicht nur nach Eiter, sondern auch nach Verwesung. Außerdem hatte sie eine massive Darmentzündung, was man auch schon an ihrem verschmutzten Schwanz sah. Sie war übersäht mit Flöhen und Mini-Zecken, ihre Ohren waren innen schwarz von Schmutz und vermutlich Ausscheidungen von Ohrmilben.

Der Tierarzt schlug vor, ein großes Blutbild einschließlich FiV (Katzenaids) und FelV (Katzenleukose) zu machen, um so zu klären, ob eine Intensiv-Behandlung, die erforderlich wäre, überhaupt noch Sinn macht. Es dauerte lange und war schwierig, bis ihr eine ausreichende Menge Blut abgenommen werden konnte. Als ich sie danach in die Transportbox zurücklegte, erschrak ich über ihr Gewicht. Sie war eine ausgewachsene Katze, vermutlich noch keine 10 Jahre alt, aber sie wog vielleicht noch 1 oder 1,5 kg.

Die organischen Werte waren erstaunlich gut für den Zustand dieser armen Kreatur. Aber sie war leider auch FiV positiv, was für uns normalerweise kein Grund zum Einschläfern ist. Da damit die Chancen auf eine Genesung aber drastisch sanken, entschlossen wir uns, sie zu erlösen. Die Spritze (mehrfach überdosiertes Narkosemittel) war noch nicht vollständig verabreicht, da tat sie auch schon ihren letzten Atemzug. Der Tierarzt meinte, so hätte sie auch keine Narkose überlebt, die zur Behandlung ihrer Zähne erforderlich gewesen wäre.

F643 wird zusammen mit dem Pflegekater Felix beerdigt, der ebenfalls am 23.03. im stolzen Alter von 20 Jahren wegen Krebs eingeschläfert werden musste. Bis vor 1,5 Jahren lebte Felix ca. 15 Jahre lang an einer betreuten Futterstelle.

Niemand weiß, wer sie war und woher sie kam. Wir können auch nicht sagen, ob sie wild war oder zutraulich, ob sie früher mal ein Zuhause hatte und ob sie irgendwo schmerzlich vermisst wird. Sie war weder tätowiert noch gechipt. In der Nachbarschaft, wo sie zugelaufen ist, ist sie nicht bekannt und auch zuvor angeblich noch niemandem aufgefallen. Doch diese Katze sah nicht erst seit gestern so aus. Sie hat einen langen Leidensweg hinter sich, und vermutlich haben viele Menschen die Augen verschlossen, als sie bei ihnen Hilfe suchte. Wir bedanken uns daher sehr bei dem Anrufer, der damit dieser Katze einen großen Dienst erwiesen hat.

Es ist immer wieder schade, aber manchmal können wir den Tieren nur noch helfen, indem wir sie erlösen.

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